Zwei Schachsonntage mit Licht und Schatten – alle Teams im Einsatz

Der Tabellenführer SV Gütersloh war für unsere „Erste“ denn doch eine Nummer zu groß; das DWZ-Plus des Favoriten von durchschnittlich gut 130 Punkten zeigte sich an den Brettern in einem klaren 6 : 2-Erfolg – wenngleich die Niederlage vielleicht etwas zu hoch ausfiel.

Nach einem durch Zugwiederholung forcierten Remis von Uwe Bremke (Brett 2) ging Gütersloh durch Siege an den Brettern 6, 8, 5 und 1 uneinholbar in Führung. Am 6. Brett entschloss sich Werner Luimes in schwieriger Stellung zu einem Entlastungsopfer, das nichts einbrachte; nach weiterem Materialverlust blieb nur die Aufgabe. Christopher Schröder (Brett 8) kam nach einem gegnerischen Figurenopfer unter Druck, sah keine adäquate Verteidigung mehr und gab ebenfalls auf. Der Königsangriff von Klaus Nolte (Brett 5) wurde durch einen Gegenangriff gestoppt; ein überraschendes Damenopfer des Güterslohers führte zum Matt, dem Nolte durch Aufgabe zuvorkam. Tobias Tscheuschner (Brett 1) hielt die Partie lange ausgeglichen, ermöglichte seinem Gegner dann aber durch einen ungenauen Damenzug einen Königsangriff mit entscheidendem Materialvorteil. Roland Breker gelang dann am dritten Brett der einzige Partiegewinn für Soest; er erhielt im Mittelspiel eine überlegene Stellung und gewann nach und nach entscheidendes Material, so dass der Gegner das Handtuch warf. Marcel Gérard (Brett 4) sah sich bei reduziertem Material einem gefährlichen Angriff ausgesetzt; der im Nachhinein befragte Computer schlug ein Turmopfer mit anschließendem Remis durch Dauerschach vor, doch Gérard fand bei knapper Bedenkzeit nicht die richtige Verteidigung und gab nach der Antwort des Gegners auf. Franz Schwarzkopp (Brett 8) sah sich nach einem Bauernopfer seines Gegners ebenfalls einem starken Angriff gegenüber, doch mit starker und origineller Verteidigung hielt er den Laden zusammen, so dass die Partie nach einigen Abtauschaktionen schließlich remis endete. Ob die bisher erreichten 6 Punkte zum Klassenerhalt reichen, ist noch sehr fraglich; mindestens zwei Punkte müssten an den noch drei offenen Spieltagen eingefahren werden. Und bis dahin ist für uns jeder Spieltag ein Abstiegsendspiel.

Richtig rund läuft es weiterhin für die 2. Mannschaft, die im Heimspiel gegen die SG Löhne mit einem 5 : 3-Sieg ihre Erfolgsserie fortsetzen konnte. Die Gäste mussten krankheitsbedingt das 6. Brett freilassen, so dass Viktor Dongash zu einem kampflosen Punkt kam. Den zweiten Punkt holte Jan Heckmann (Brett 4), und wenn das versprochene Formular bei mir angekommen wäre, wüsste ich auch warum. Die weiteren, teilweise hart umkämpften Partien von Thomas Giricz (Brett 1), Hermann Greving (Brett 2), Ralf Beecht (Brett 3), Michael Trompeter (Brett 5), Marvin Müller (Brett 7) und Tobias Deisel (Brett 8) endeten remis. Damit sind wir als Aufsteiger auch in der Verbandsklasse noch ohne Niederlage, hat bereits gegen die nominell stärksten Mannschaften gespielt und könnte am Ende der Saison, wenn die Serie anhält, tatsächlich auf einem Aufstiegsplatz landen.

Die „Dritte“ konnte in der 5. Runde der Bezirkliga ihren ersten Sieg einfahren; die weite Anreise zum bisherigen Tabellennachbarn SG Brakel-Bad Driburg II wurde belohnt mit einem 5:3-Erfolg. Nach zwei durchgehend ausgeglichenen Remispartien zum Auftakt von Tobias Krenz (Brett 4) und Gunnar Herppich (Brett 3) gab es am siebten Brett in einer spannenden Partie die nächste Punkteteilung. Hier hatte Adolf Fritzlar zunächst die gegnerische Königsstellung zerschlagen und zwei Bauern gewonnen, doch der Gegner gewann das Material zurück, und am Ende bevölkerten nur noch die Könige das Brett. Den Grundstein des  Erfolgs legten Nachwuchsspieler Silas Schlüter (Brett 8) sowie Bernd Allenberg am Spitzenbrett, die im Mittelspiel jeweils Material gewannen und den Vorteil im Endspiel souverän verwerteten. Spannend versprach es dann am 6. Brett zu werden, wo Benedikt Ungerland ebenso wie sein Gegner in heftige Zeitnot geriet. Aber beiden Spielern war der halbe Punkt lieber als die Möglichkeit, beim Zocken einen ganzen abzustauben, so dass sie sich auf remis einigten. Auch Peter Wolfstädter (Brett 2) hatte zunächst eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett, gewann aber, als sein Gegner seine Gewinnversuche überzog, einen Turm und damit natürlich auch die Partie. Am fünften Brett fiel schließlich der „Ehrentreffer“ für die Gastgeber, denn Thorsten Kosfeld musste nach einem Bauernverlust im Mittelspiel im Endspiel einen weiteren, entscheidenden Bauern abgeben.

Der Höhenflug der 4. Mannschaft wurde am 6. Spieltag der Bezirksklasse Hellweg ausgerechnet gegen den Tabellenletzten SK Wewelsburg II beendet, denn die Gäste gewannen 4,5 : 3,5 und nahmen beide Punkte mit. Es gewannen Günther Krambeck (Brett 1), Alexander Walter (Brett 4) mit einem mutigen Figurenopfer und Dietmar Rummel (Brett 7), während Martin Ruf (Brett 8) ein Unentschieden herausholte. Nach Niederlagen von Anton Walter, Felix Bumstein und Franz-Josef Heinze stand es nach 5 Stunden 3,5 : 3,5, und während die parallel spielende „Zweite“ bereits ihren Erfolg feierte, versuchte der Matchwinner des Vorjahres Marc Eickhoff (Brett 2), seine Partie und den Mannschaftkampf zu retten, doch ein starker Freibauer gab den Ausschlag zugunsten des Wewelsburgers. Der Klassenerhalt sollte aber angesichts des Restprogramms und 6 : 4 Punkten auf dem Konto ohne Weiteres zu schaffen sein. 

Schreibe einen Kommentar