Die „Erste“ sorgte in der 2. Runde der NRW-Klasse für eine echte Sensation, denn der (jedenfalls nach DWZ und Elo) an allen 8 Brettern klar stärker besetzte SK Holsterhausen war am Sonntag chancenlos und wurde mit einem 6,5 : 1,5 nach Hause geschickt.
Den Anfang machte Franz Schwarzkopp (Brett 6), der seinen Gegner mit einem starken Angriff unter Druck setzte und sich dann mit einer Zugwiederholung das Remis sicherte. Roland Breker (Brett 2) brachte uns in Führung; er nutzte seinen Entwicklungsvorsprung zu einem Angriff auf den gegnerischen König, der letztlich nicht mehr zu verteidigen war. Thomas Enste (Brett 7) entkorkte bereits im 6. Zug ein Qualitätsopfer, das ihm neben einer etwas wackeligen Königsstellung aktives Figurenspiel einbrachte. In einer hochkomplizierten Partie überschritt dann sein Gegner bereits im 31. Zug die Bedenkzeit zur komfortablen 2,5 : 0,5-Führung.
Am 5. Brett punktete Holsterhausen; Werner Luimes versuchte sich in schwieriger Stellung mit einem Qualitätsopfer zu entlasten und gab nach anschließendem Verlust eines Läufers auf.
Die Partie von Marcel Gérard (Brett 4) war lange Zeit ausgeglichen; ein Minusbauer im Endspiel wurde kompensiert, weil Marcel einen starken Freibauern auf der C-Linie hatte. Dieser avancierte dann sogar zum Matchwinner, denn mit Unterstützung des „Kollegen“ von der B-Linie erreichte er das Umwandlungsfeld, und angesichts der Wiedergeburt der weißen Dame gab der Essener Spieler auf.
Den vorentscheidenden Punkt zum 4,5 : 1,5 schaffte mit einer starken Leistung Tobias Tscheuschner (Brett 1) gegen die langjährige Bundesligaspielerin Anna Dergatschowa. Schon im von taktischen Motiven geprägten Mittelspiel stand Tobias zeitweise klar besser und bekam dann nach einem vielleicht suboptimalen Abtausch ein Endspiel mit ungewöhnlicher Materialverteilung – drei Leichtfiguren gegen die gegnerische Dame bei je einem Turm und einigen Bauern – aufs Brett. Hier waren seine gut koordinierten Figuren stärker als die Dame, und nach einem falschen gegnerischen Königszug war Tobias‘ Schlussangriff nicht mehr zu parieren.
Klaus Nolte (Brett 3) erhöhte anschließend auf 5,5 : 1,5; ein kompliziertes Mittelspiel brachte ihm Materialvorteil, den er sicher verwertete.
Viktor Dongash (Brett 8) stellte in der Eröffnung eine Figur ein, doch er kämpfte sich nach und nach in die Partie zurück; nach rund 60 Zügen hatte er ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett und nach weiteren 12 Zügen ein gewonnenes Turmendspiel mit zwei Mehrbauern, das dann vom Gegner im 95. Zug aufgegeben wurde. Gibt so Tage. 6,5:1,5!!