Zweite: 4 : 4 in Unterzahl

Auch beim Tabellenvorletzten sollte man nicht „ohne Zwei“ antreten! Diese Erfahrung machte die 2. Mannschaft bei ihrem Gastspiel im Bad Lippspringe, die nach dem plötzlichen Ausfall von gleich zwei Spielern zwei Bretter freilassen musste. Dabei kam die Truppe allerdings mit einem blauen Auge davon, denn mit dem schwer erkämpften 4 : 4 konnte sogar die Tabellenführung in der Bezirksliga verteidigt werden.

Thorsten Kosfeld (Brett 6) schaffte den Anschlusstreffer zum 1 : 2; er kam mit einem Mehrbauern aus der Eröffnung und nutzte die defensive Aufstellung seines Gegners zu einem Angriff auf dem Damenflügel, bei dem er eine Figur gewann. Nach dem Abtausch der Schwerfiguren war die Verwertung des Materialvorteils im Endspiel kein Problem. Guido Hügel (Brett 4) sorgte für den Ausgleich; nach einem Bauerngewinn in der Eröffnung nutzte er einen Fehlzug des Gegners zu einem Doppelangriff auf König und Springer, und da der Springer nicht mehr zu retten war, gab der Gegner auf.

Mathias Hüskes-Becker (Brett 7) hatte sich dank der passiven Spielweise seines Gegners bereits Raumvorteil und eine überlegene Stellung erspielt, als der Gegner einen Turm einstellte und anschließend sofort aufgab. Die Soester Führung währte allerdings nicht lange, denn Michael Trompeter (Brett 2) musste nach drei Siegen in Folge seine erste Saisonniederlage hinnehmen; in aussichtsreicher, aber komplizierter Stellung fand er nicht die richtige Fortsetzung, musste eine Qualität opfern und fand sich schließlich in einem verlorenen Endspiel wieder.

Am fünften Brett ging Bad Lippspringe mit 4 : 3 in Führung; Rainer Leupolt erreichte hier ein materiell zunächst ausgeglichenes Leichtfigurenendspiel, verlor dann aber einen Bauern und konnte in der Folge die Umwandlung des gegnerischen Mehrbauern nicht verhindern. So war es Mannschaftsführer Gunnar Herppich (Brett 8) vorbehalten, wenigstens einen Punkt zu retten, und das gelang ihm mit Bravour. Denn im 32. Zug bot er dem Gegner ein spektakuläres Damenopfer an, dessen Konsequenzen kaum zu überschauen waren. Der Gegner nahm das Opfer an, musste aber wegen seiner Grundreihenschwäche in der Folgezeit das Material „mit Zinsen“ zurückgeben, und das Endspiel mit zwei Bauern und einem Springer weniger ließ er sich nicht mehr zeigen.