Zweimal 4:4 für unsere Teams

Unsere „Erste“ musste auch in der zweiten Runde der Regionalliga OWL auf einige Stammspieler verzichten und reiste deshalb mit nur gedämpftem Optimismus zur Zweitvertretung der SF Lieme, die ebenso wie wir um den Klassenerhalt kämpft. Nach spannendem Kampf endete das Kellerduell mit einem etwas unglücklichen 4 : 4, und für beide Teams wird sich in den nächsten Runden zeigen, was dieser Punkt wert ist.

Dabei sind wir gut aus den Startlöchern gekommen; Viktor Dongash (Brett 8) befreite sich vom gegnerischen Druck und inszenierte einen Königsangriff, der gemeinsam mit einem vorgerückten Freibauern für spielentscheidenden Materialgewinn sorgte. Mannschaftsführer Franz Schwarzkopp (Brett 6) holte nach dem Abtausch aller Schwerfiguren ein Remis, und genauso endete nach 11 Sicherheitszügen die Partie am zweiten Brett von Uwe Bremke. Nach 29 beiderseits fehlerfreien Zügen stellten auch Marcel Gérard (Brett 3) und sein Gegner in ausgeglichener Stellung ihre Gewinnversuche ein.

Christian Zemella (Brett 5) gelang es, die Führung auszubauen; er startete nach einem Bauernopfer einen Königsangriff. Sein Gegner fand dagegen nicht die richtige Verteidigung und gab drei Züge vor dem Matt auf. Tobias Tscheuschner dagegen bekam am Spitzenbrett schon in der Eröffnung Probleme; sein Gegner verbesserte Schritt für Schritt seine Stellung und gewann schließlich – wobei ein später vom Rechner entdecktes 10zügiges Matt hinter den Kulissen blieb – jede Menge Holz. Der Ausgleich für Lieme zum 3,5 : 3,5 fiel dann am vierten Brett, wo Klaus Nolte das Pech hatte, in einem leicht nachteiligen Endspiel einen Läufer einzustellen.

Inzwischen hatte Hermann Greving (Brett 7) ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett. Zwar hatte er schon in der Eröffnung eine Leichtfigur gewonnen, fand aber nicht die beste Fortsetzung, so dass der Gegner Gegenspiel und für die Figur genügend Bauern erhielt. Ein Risiko mochte keiner mehr eingehen, und folgerichtig endete auch diese Partie remis.

 

Die 2. Mannschaft konnte nach ihrem Überraschungserfolg in Versmold in der zweiten Runde der Verbandsklasse einen weiteren nicht unbedingt eingeplanten Punkt verbuchen, denn gegen den nominell klar überlegenen Mitaufsteiger Rhedaer SV gelang ein wichtiges 4 : 4-Unentschieden.

Thomas Enste (Brett 6) verzichtete auf riskante Gewinnversuche und einigte sich in ausgeglichener Stellung auf remis. Anschließend ging der Gast in Führung, denn Ralf Beecht (Brett 2) verlor seine Partie, während Hermann Greving (Brett 1) für aktives Spiel auf dem Königsflügel kleine positionelle Nachteile (und leise Kritik seines Gegners bei der späteren Analyse) in Kauf nahm und schließlich mit einem Springeropfer ein Remis durch Dauerschach forcierte. Ebenfalls durch Dauerschach endete das Damenendspiel von Viktor Dongash (Brett 7), der damit gleichfalls einen halben Punkt beisteuerte.

Nach einem weiteren Remis von Michael Trompeter (Brett 5) sah es am dritten Brett nach einem vollen Punkt für uns aus, denn Jan Heckmann wickelte nach zwischenzeitlichem Qualitätsgewinn in ein Leichtfigurenendspiel mit einem Mehrbauern ab. Dort aber gelang es dem Gegner, mit dem König die entscheidenden Felder einzunehmen, die Bauern zu blockieren und die Partie remis zu halten.

Eine besonders spannende Partie hatte Marvin Müller (Brett 8) auf dem Brett; durch ein Fesselungsmotiv musste er zwei Türme und einen Springer für die gegnerische Dame nebst zwei Bauern geben, kämpfte aber weiter und wurde belohnt; er gewann einen dritten Bauern und erhielt zwei verbundene Freibauern, was sowohl materiell als auch positionell zum vollständigen Ausgleich führte; folgerichtig endete auch diese Partie mit einem Unentschieden zur 4 : 3-Führung für unsere Gäste.

Damit hatte Christopher Schröder (Brett 4) die dankbare Aufgabe, mit einem Minusbauern ein kompliziertes Endspiel zu gewinnen, das trotz optischer Vorteile (jedenfalls nach Meinung von „Fritz“) lange Zeit ausgeglichen war. Daran änderte auch der Rückgewinn des Bauern nichts, doch nach gut fünfstündiger Spielzeit wurde auch Christophers Kampfgeist belohnt; er erspielte sich deutlichere Vorteile, gewann schließlich nach ungenauer Verteidigung des Gegners spielentscheidendes Material und damit den ganzen Punkt zum insgesamt hochverdienten 4 : 4-Endstand. Nach diesem sensationellen Saisonstart belegen wir in der aktuellen Tabelle den dritten Platz!

 

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