Im Moment läuft es: Nachdem die 2. Mannschaft am Kirmessonntag kampflos mit 8 : 0 gewann, konnte jetzt auch die Erste ihre Erfolgsserie fortsetzen und in der 4. Runde der Regionalliga OWL beim SK Delbrück einen 7 : 1-Kantersieg einfahren.
Nach der „Papierform“ (bzw. den Wertungszahlen) war eher mit einem Duell auf Augenhöhe zu rechnen, doch die Gastgeber hatten nicht ihren besten Tag erwischt und traten zudem in Unterzahl an, so dass Sören Keßler (Brett 4) kampflos gewann. Roland Breker (Brett 3) brauchte anschließend auch nur fünf Züge, um den zweiten vollen Punkt einzufahren, denn seinem Gegner unterlief im 4. Zug ein Fehler, der ihn eine Figur kostete und nach Rolands Antwort zur sofortigen Aufgabe veranlasste.
Am fünften Brett von Martin Koch war nach 14 Zügen und einer größeren Abtauschaktion „die Luft raus“; beide Spieler sahen keine plausiblen Gewinnmöglichkeiten mehr und einigten sich auf remis. Viktor Dongash (Brett 7) kam gut aus der Eröffnung und drohte in ausgeglichener Stellung ein zweizügiges Matt an, das aber anscheinend leicht abzuwenden war. Daher nahm der Gegner noch einen ungedeckten Bauern mit, doch mit dem Antwortzug entkorkte Viktor eine versteckte zweite Mattdrohung, deren Abwehr die Dame gekostet hätte, so dass der Delbrücker das Handtuch warf.
Tobias Tscheuschner (Brett 1) erhöhte auf 4,5 : 0,5; er opferte im Mittelspiel einen Läufer und bekam eine hochkomplizierte Angriffspartie auf Brett, die den Spielern bei knapper werdender Bedenkzeit alles abverlangte. Als sich der Pulverdampf verzogen hatte, war erstaunlicherweise eine ausgeglichene Stellung zu sehen, in die der Delbrücker Spitzenspieler jedoch etwas zu viel Bedenkzeit investierte – im 32. Zug verlor er durch Zeitüberschreitung.
Andrii Kandybko (Brett 2) bekam aktives Spiel gegen den gegnerischen Wanderkönig und hatte schließlich ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf dem Brett, das er nach 54 Zügen für sich entscheiden konnte. Manfred Kasubke (Brett 6) hatte nach einem Qualitätsopfer im Mittelspiel einige kritische Situationen zu überstehen, konnte aber nach Rückgewinn der Qualität in ein Damenendspiel mit zwei Mehrbauern abwickeln. Nach erzwungenem Damentausch blieb ein Mehrbauer übrig, der für den Partiegewinn reichte. Einen halben Punkt zum 7 : 1-Endstand steuerte schließlich Thomas Enste (Brett 8) bei, der bis dahin ebenfalls einige Klippen umschiffen musste und sich in einem Endspiel mit drei Minusbauern wiederfand. Nach dem vom Gegner forcierten Abtausch der letzten Schwerfiguren war die Stellung allerdings wegen der Bauernstruktur und der bekannten „ungleichfarbigen“ Läufer nicht mehr zu gewinnen und wurde schließlich remis gegeben.
Noch bleibt der Aufsteiger aus Soest also ungeschlagen, und im Nachholspiel gegen den Tabellenzweiten SK Bielefeld II am 1. Dezember wird sich zeigen, ob die Truppe weiterhin „oben“ mitspielen kann.