Aufholjagd wurde nicht belohnt

Einen raben schwarzen Tag erwischte Christian Müller (Brett 2). Er patzte bereits zu Beginn der Partie eine Qualität ein. Diesen Vorteil münzte sein Gegenüber sicher in einen Sieg um. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Gregor Flüchter am sechsten Brett. Durch taktische Manöver gelang es ihm, einige Bauern „einzusammeln“ und seinen Kontrahenten zur Aufgabe zu zwingen. Marvin Müller (Brett 8) büßte im Mittelspiel einen Bauern ein und konnte diesen Nachteil im Endspiel nicht mehr kompensieren. Nach über einem Jahr Wettkampfpause wurde Mirjam Engel am siebten Brett die fehlende Spielpraxis zum Verhängnis. Es gelang ihr zwar die Qualität zu gewinnen, konnte den gegnerischen Königsangriff nicht parieren. Als dann Marcel Gerard am Spitzenbrett nicht über ein Remis hinaus kam, gerieten die Soester Schächer mit 1,5 – 3,5 ins Hintertreffen. Um noch mindestens ein 4 – 4 zu erreichen mussten aus den drei noch laufenden Partien noch 2,5 Punkte her. Da zu diesem Zeitpunkt der Ausgang der Partien von Debütant Horst Stübing (Brett 4) und Dr. Klaus Vatter (Brett 5) offen war lehnte am dritten Brett Benedikt Ungerland im Turmendspiel bei gleicher Bauernzahl das Remisangebot seines Widersachers ab und spielte auf Sieg. Während Klaus Vatter seinen Königsangriff erfolgreich abschloss und Horst Stübing nach fast sechs Stunden seinen Gegner im Turmendspiel besiegte, überzog Benedikt Ungerland seine Stellung und verlor. Die furiose Aufholjagd wurde somit nicht mit einem Mannschafsremis belohnt.

Felix Bumstein punktet gegen Lippstadt

An Brett 5 spielte Adrian Niersch zunächst eine ausgeglichene Partie. Doch im Laufe der Partie wendete sich das Blatt zu Gunsten seines Gegners, so dass er sich am Ende geschlagen geben musste. Annette Richwy an Brett 4 kam gut aus der Eröffnung und hatte regelgerecht durch Handyklingeln des Lippstädters bereits gewonnen. Man einigte sich jedoch auf ein Weiterspielen. In Folge stieß Annette den f-Bauern aggressiv zur Königsstellung des Gegners vor, der diesen Angriff aber abwehren konnte. Im Verlauf der Partie verlor sie durch eine Bauerngabel die Qualität. Trotz dieses Nachteils erkämpfte sie schließlich ein Remis.
Leon D’Erbee am Spitzenbrett ließ sich im Lauf der Partie einige Bauer abjagen. Auch wenn er dafür ein viel versprechendes Gegenspiel bekam, musste er sich nach dem Abtausch der Schwerfiguren der materiellen Übermacht beugen.
Gunnar Herppich  (Brett 3) investierte in seine Partie viel Bedenkzeit. Er startete einen Bauernverstoß am Damenflügel. Nach einigen Tauschmanövern versuchte der Soester Mannschaftsführer den verbleibenden Bauern umzuwandeln.  Leider lief seine Bedenkzeit unerbittlich ab, so dass auch diese Partie verloren ging.
Mit einem Sieg am zweiten Brett rette Felix Bumstein die Soester „Ehre“. Beide Spieler verzichteten während der Partie auf die Rochade. Felix konnte einen Springer sehr wirkungsvoll im Zentrum platzieren.  Sein Gegner wagte einen Bauernvorstoß am Königsflügel, den Felix jedoch abwehren konnte. Im Verlauf des Mittelspiels konnte Felix die gegnerische Dame gegen einen seiner Türme tauschen. Von da an war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Punkt für Soest eingefahren war. Damit ende der Mannschaftskampf 3,5 -1,5 für die klar favorisierten Lippstädter.

U 12 holte den ersten Punkt

An den beiden unteren Brettern sah es gegen Gütersloh gar nicht gut aus, verlor Aaron Seidler bereits nach 24 Zügen durch Matt, und auch Klemens Lichte stand nach 32 Zügen mit zwei Leichtfiguren weniger im Nachteil, und dann holte sich sein Gegner im 35. Zug durch Bauerumwandlung seine Dame zurück. Zwar versuchte Klemens noch sich durch geschicktes Taktieren ins Dauerschach und damit ins Remis zu retten, aber sein Gegner setze ihn nach 41 Zügen Matt. An Brett zwei hatte Marvin Müller nach 15 Zügen einen Läufer Vorteil, nach 32 Zügen hatte beide Spieler nur noch jeweils einen Springer, Marvin aber einen Bauern Vorteil. Im 43. Zug gewann Marvin durch eine geschickte Springergabel einen zusätzlichen Freibauern, anschließend auch noch den Springer des Gegners. Im 53. Zug opferte er den Springer für einen dritten Freibauern und hatte schließlich nach 55 Zügen drei Bauern gegen den solo stehenden König des Gegners. Schließlich wandelte er im 63. Zug einen der Freibauern in eine Dame um und setzte seinen Gegner nach zehn weiteren Zügen Matt. An Brett eins hatte Gregor Flüchter gegen Daniel Pfaffenroth im 19. Zug einen Bauern gewonnen und hielt diesen Materialvorteil  bis zum Spielende,  wo sich die beiden Gegner nach 33 Zügen auf Remis einigten. Um der Mannschaft noch ein Unentschieden zu retten, hätte Gregor die Partie gewinnen müssen, ihm blieben aber nur noch vier Minuten, sein Gegner hatte noch 26 Minuten Bedenkzeit, ein Gewinn für Gregor schien nicht mehr erreichbar, wahrscheinlicher wäre ein Verlust durch Zeitablauf gewesen.

Gegen Brackwede war wiederum an den beiden unteren Brettern kein Blumentopf zu gewinnen, verlor Aaron Seidler nach 11 Zügen durch Matt, und auch Klemens Lichte hatte nach 15 Zügen bereits einen Läufer und einen Bauern Nachteil und wurde im 24. Zug durch seinen Gegner matt gesetzt. Besser sah es an den beiden oberen Brettern aus, hier hatte Marvin Müller nach 13 Zügen bereits einen Bauern Vorteil und setzte seinen Gegner nach 29 Zügen matt. Einen sehr interessanten Spielverlauf hatte das Spiel von Gregor Flüchter gegen Frederik Dieckmann. Im siebten Zug stellte er einen Läufer gegen einen Bauern ein, im 10. Zug gab er noch einen Bauern ab, im elften Zug den Turm, im 13. schließlich noch einen Springer.  Erfolg dieses ungewöhnlichen Spiels war immer mehr und mehr Druck auf den Gegner mit Gregors Dame und verbliebenem Läufer, so dass Gregor mit Dame, Turm, Läufer und sechs Bauern gegen zwei Türme, zwei Läufer, einen Springer und fünf Bauern aber viel besser positioniert war. Schließlich gab sein Gegner nach 25 Zügen auf.