Zu einem echten Spitzenduell kam es am 7. Spieltag der Verbandsliga Ostwestfalen-Lippe, denn unsere 1. Mannschaft musste als Tabellenführer beim Verfolger Gütersloher SV II antreten, der eine starke Saison spielt und ebenso wie wir noch keinen Punkt abgegeben hatte.
Nach den Wertungszahlen ging unsere Truppe als Favorit in die Begegnung, musste jedoch aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls ein Brett kampflos abgeben. Diese knappe Führung wurde von den Gastgebern hartnäckig verteidigt, und erst in der letzten Partie erkämpfte Roland Breker (Brett 3) mit bemerkenswertem Einsatz den einzigen Soester Sieg zum 4:4-Endstand.
Martin Koch spielte am fünften Brett gegen den gegnerischen Top-Scorer und konnte sich in der Eröffnung einen kleinen positionellen Vorteil erspielen, doch nach einer größeren Abtauschaktion war „die Luft raus“, und die Partie wurde remis gegeben. Auch bei Guido Hügel (Brett 8), der kurzfristig eingesprungen war, blieb das Spiel durchgehend im Gleichgewicht und endete folgerichtig mit einer Punkteteilung. Einen weiteren halben Punkt steuerte Matthias Seibt (Brett 4) bei, dessen Doppelturmendspiel keine Gewinnaussichten mehr bot.
Deutlich mehr los war am sechsten Brett von Viktor Dongash, der zeitweise besser stand, dann aber nach einem Bauernverlust mächtig unter Druck geriet. Sein Gegner entkorkte jedoch – um sowohl schnell als auch schön zu gewinnen – ein Scheinopfer und übersah dabei, dass Viktor sich durch ein Dauerschach ins Remis retten konnte. Tobias Tscheuschner (Brett 1) kam nach einem Bauernopfer mit einem Minusbauern aus der Eröffnung; im Turmendspiel holte er sich zwar den Bauern zurück, doch Gewinnchancen waren für beide Spieler nicht mehr zu erkennen, so dass nach gut vierzig Zügen auch diese Partie remis gegeben wurde.
Damit führte Gütersloh mit 3,5 zu 2,5, und an keinem der noch offenen beiden Bretter war ein Partiegewinn für uns in Sicht. Thomas Giricz (Brett 7) hatte in komplizierter Stellung Glück, dass sein Gegner einen Figurengewinn ausließ und „nur“ mit einem Mehrbauern ins Endspiel ging. Hier gelang es Thomas, die beiden weit vorgerückten Freibauern des Gegners zu blockieren und einen davon zu erobern; durch Zugwiederholung endete dann auch diese Partie mit einem Unentschieden.
Roland Breker (Brett 3) knetete inzwischen – nach einem von taktischen Scharmützeln geprägten Mittelspiel – ein ausgeglichenes Leichtfigurenendspiel und nutzte eine Ungenauigkeit des Gegners zu einem letzten Gewinnversuch: durch ein Bauernopfer und den Abtausch eines Leichtfigurenpaares verurteilte er die gegnerischen Figuren zur Passivität und räumte anschließend den Königsflügel ab, um dort einen nicht mehr zu stoppenden Freibauern zu installieren.
Durch diesen Sieg nahm unsere Erste wenigstens einen Punkt aus Gütersloh mit, und die Entscheidung über Meisterschaft und Aufstieg fällt erst an den beiden nächsten Spieltagen. Nach Brettpunkten haben wir derzeit die Nase vorn – aber vor allem müssen noch vier Mannschaftspunkte geholt werden.